Projekt- Bildungs- und Berufsperspektiven

Our Human Library

Ausgangssituation

Eine mehrfach wiederkehrende Kritik der in Workshops „Ideen sind kleine Zukünfte“ einbezogenen Schüler:innen und Student:innen bezog sich auf „lebensferne“ Bildungsinhalte. Häufig verstehen die Schüler:innen nicht, warum sie bestimmte Inhalte verarbeiten müssen, wünschen sich mehr Praxisbezug, vor allem im Hinblick auf die spätere Berufsausbildung. So entstand die Idee einer „Human Library“, die einen Austausch zwischen Fachkräften verschiedener Berufssparten mit Schüler:innen verbindet und so Einblicke in verschiedene Berufsbilder vermittelt.

Ziele und Zielgruppen des Projekts

Ziel des Projekts ist die Gestaltung einer praxisnahen Unterrichtseinheit, die es Jugendlichen ermöglicht, sich auf die Berufswahl vorzubereiten und möglichst umfassende Informationen zu verschiedenen, in der Zukunft gebrauchten Berufen zu sammeln. Über den Einsatz von berufskundigen Expert:innen, die in verschiedensten Branchen arbeiten, sollen Jugendliche an Berufsbilder herangeführt und mit Voraussetzungen, Anforderungen und Ausbildungsmöglichkeiten vertraut gemacht werden. Zielgruppe sind also Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren, die Orientierung suchen und Entscheidungen über eigene Ausbildungswege vorbereiten möchten. Sie wollen dieses Projekt selbst vorbereiten und umsetzen, sind also Initiator:innen und Nutznießer:innen zugleich.

Weitere Beteiligte und mögliche Partner:innen

Das Projekt braucht berufserfahrene Menschen, die bereit sind, über ihre Erfahrungen, ihren Berufsalltag, die Herausforderungen und Benefits zu berichten. Zu deren Identifizierung bietet sich eine Zusammenarbeit mit der IHK an, die solche Expert:innen aus verschiedenen Branchen vermitteln könnte. Denkbar ist auch die direkte Kontaktaufnahme mit Unternehmen im Umkreis der Schule oder die Anfrage bei Eltern und/oder Verwandten. Es braucht aber ebenso eine engagierte Gruppe von Jugendlichen, die das Projekt eigenverantwortlich durchführen wollen.

Ansatz zur Umsetzung des Projekts

Vorbereitung des Projekts

Jugendliche (vorzugsweise Ende der Mittelstufe) klären in einer Arbeitsgruppe, die sie selbst etablieren und in der mehrere Frankfurter Schulen vertreten sind, in welchem Unterrichtsfach die „Human Library“ etabliert wird und welche berufsrelevanten Themen angesprochen werden sollen. Findet sich kein Zeitfenster im Regel-Unterricht, können freiwillige Unterrichtsveranstaltungen (Arbeitsgemeinschaften) organisiert werden. Wenn möglich, sollte aber die reguläre Unterrichtszeit genutzt werden. Geeignet sein dürften Fächer wie Politik und Wirtschaft bzw. Gesellschaftskunde. Die Schulleitung und die Fachlehrer: innen sollten informiert werden und dem Projekt zustimmen. Dann gilt es zu klären, welche Berufe besonders interessant sein können, auch im Hinblick auf zukünftige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen. Und schließlich sollte eruiert werden, ob und wo es schon Initiativen in dieser Richtung gegeben hat und was man ggf. von ihnen lernen kann.

Umsetzung des Projekts

Über die Industrie- und Handelskammer oder auch über die Ansprache einzelner Unternehmer:innen oder anderer Institutionen können entsprechende Auskunftspersonen in die Schule(n) geholt werden. Die IHK Frankfurt wird kontaktiert, und um Unterstützung gebeten. Zusätzlich können die Jugendlichen eruieren, welche Arbeitsfelder geografisch im Schulumfeld abgedeckt werden (Einzelhandel, medizinische Berufe, pädagogische Berufe…) und welche anderen Sparten (Technik, Luftfahrt, Digitalisierung, Produktion von Gütern, Handwerk, Dienstleister…) für sie interessant sind. Mit deren Vertreter:innen können sie direkt Kontakt aufnehmen und sie in ihr Projekt einladen. Unterstützung sollte, wenn nötig, von der Schulleitung oder den Fachlehrer:innen geleistet werden. Ideal wäre es, hier Partner:innenschaften zu etablieren, um auf das Personal mehrfach zurückgreifen zu können. Es bietet sich an, Teile der Beratungseinheiten, die dann folgen, per Video oder Audio zu dokumentieren, allerdings muss der/die Berater:in hier zustimmen. Dann könnten die Erfahrungen, die zu verschiedenen Berufsbildern ausgetauscht werden, in einem Kurzfilm oder einer Broschüre auch Dritten zugänglich gemacht werden.

Der Prozess könnte von Solon gGmbH unterstützt werden.

Kostenschätzung

Aktivitäten zur Anbahnung der Partner:innenschaften:
Bis zu 1000 €

Einladungen von Auskunftspersonen (Ttransport, Verdienstausfall):
Bis zu 4000 €

Zeitlicher Rahmen:
2 Schuljahre als Pilot